Reise Aktuell

Abzocke auf Auslandsreisen: Zahlen Sie bloß nicht in Euro

DCC

Vorsicht, Gebührenfalle! Ob an Geldautomaten oder in Hotels: Finanzdienstleister bieten Kunden im Ausland an, ihre Zahlungen direkt in Euro abzurechnen. Wer sich auf den Service einlässt, muss dafür oft teuer bezahlen.

Der Zeit Online Autor Claus Hecking nimmt sich glücklicherweise einer Abzockmethode im internationlen Zahlungsverkehr an.  In einem Beitrag thematisierte er auf Spiegel Online ein nerviges Übel im internationalen Gebrauch von Kreditkarten oder „EC-Karten“. Auch auf Zeit Online und dem Handelsblatt erschienen sind ähnliche Artikel erschienen. Sehr schön, dass diese Touristenfalle einmal auf breiter Plattform vorgestellt wird. Das Problem gibt es seit Jahren, die Masche ist unverschämt und dreist, und auch zur nahenden Urlaubssaison 2017 wieder hoch aktuell.

Diese Abzocke beim Gebrauch der Kreditkarte im Fremdwährungsland wird offiziell harmlos als „Dynamic Currency Conversion“ (DCC), dynamische Währungsumrechnung beschrieben. Letztendich zahlt der Kunde deutlich drauf: Einmal durch den unfairen Wechselkurs selbst und dann durch das Auslandsentgeld (häufig 1-3% des Kartenumsatzes), das der heimische Kartenherausgeber noch zusätzlich – trotz Abrechnung in Euro – berechnet.

Wichtig bei der Nutzung von Kredit- oder EC- Karten in Zusammenhang mit Fremdwährungen:

  1. Verneinen Sie immer mögliche Fragen, ob die Zahlung „bequem“ in Euro abgewickelt werden soll.
  2. Prüfen Sie den Beleg vor Unterschrift, dass nur der korrekte Betrag in Landeswährung auftaucht und nichts auf eine Zahlung in Euro hinweist.
  3. Bestehen Sie bei der Zahlung mit Kreditkarte im Ausland auf Abrechnung in Landeswährung. Zusätzlich empfehle ich auch keine Belege zu akzeptieren, wo man EUR oder lokale Währung ankreuzen kann. Häufig wird dann trotz Auswahl der lokalen Währung in EUR zum miesen Kurs abgerechnet. In solchen Fällen lohnt es sich hart zu bleiben und die erste Version der Abrechnung stornieren zu lassen und auf einen zweiten Beleg ohne DCC zu bestehen. Nur diesen bitte unterschreiben.
  4. Für Bezug von Bargeld im Ausland sollte man sich eine kostenlose Kreditkarte anschaffen, die diese Abbuchungen kostenlos und zum fairen VISA oder Mastercard Kurs abrechnet.Wichtig bei der Wahl der Kreditkarte ist der angewandte Wechselkurs. Leider sind auch einige Banken auf die DCC Masche aufgesprungen und definieren ihren eigenen Umtauschkurs – damit werden dann indirekt doch Gebühren für den Bargeldbezug im Ausland fällig.Eine Empfehlung für eine kostenlose Kreditkarte, die weltweit kostenlose Abbuchungen am Geldautomaten ermöglicht und zu einem fairen Wechselkurs tauscht, ist die DKB Kreditkarte.

 

DCC auch bei Lufthansa
Seit dem 1. September 2015 haben wir es mit einer zweiten DCC Plage zu tun. Lufthansa nennt die eingeführte Gebühr von 16 EUR pro Ticket auch DCC, meint aber „Distribution Cost Charge“. Diese Strafgebühr wird erhoben, wenn das Ticket nicht bei Lufthansa selbst, sondern über andere Vertriebskanäle wie Reisebüros oder online Portale gebucht wird. Offiziell wird die Gebühr mit den Vertriebskosten begründet, die anfallen, wenn Flugbuchungen über Buchungssysteme getätigt werden – sogenannte GDS (Global Distributions System). In der Branche wird die DCC Gebühr derzeit kontrovers diskutiert und häufig als Versuch angesehen Vertriebskosten auf den Kunden umzulegen.
Umbestritten wird das Vergleichen von Flugpreisen auf Seiten wie Expedia oder Flugladen unübersichtlicher, da diese Firmen für Lufthansa Flüge nun eine andere Preisbasis heranziehen müssen.

 

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Eine Reaktion auf “Abzocke auf Auslandsreisen: Zahlen Sie bloß nicht in Euro

  1. Soeben in Polen erlebt: Motel Motel Zacisze, Piątnica: ungefragt Beleg in Euro vorgelegt. Tankstelle Stacja Paliw Redux, Krzeszyce: Trotz Ablehnung der Zahlung in Euro durch mich Beleg in Transaktionswährung Euro erhalten. Meine Reaktion: Unterschrift verweigert, auf Stornierung und Abrechung in Zloty bestanden. Antwort des Verkäufers: 1. Lüge: die Zahlung würde in Zloty erfolgen (obwohl auf dem Beleg in englisch deutlich das Gegenteil beschrieben), 2. Lüge: Stornierung ginge nicht. Daraufhin habe ich den Beleg zerrissen, mich höflich verabschiedet und mich dem Ausgang zugewandt. Kaum zu glauben, wie schnell Verkäufer dem Kartenapparat einen eben noch völlig unmöglichen Beleg nur in Zloty entlocken und mir damit hinterherlaufen können. Einfach und praktisch. Danach Beschwerde bei POI_Currency_Conversion@mastercard.com, da das Vorgehen der Verkäufer den Geschäftsbedingungen von Mastercard widerspricht. Mastercard verdient an dem Vorgang nichts und dürfte kaum daran interessiert sein, dass sein Bezahlverfahren durch solche Praktiken in Verruf gerät (dito Visa)

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